Gefährdung für Mensch und Tier durch ein neues Mäuse- und Rattengift

Von Helmut Schmid

Es ist mir ein wichtiges Anliegen, über ein neues Gift aus dem Baumarkt zu informieren, das eigentlich für die Bekämpfung von Mäusen und Ratten vorgesehen ist. Der Wirkstoff ist Alpha-Chloralose. Es handelt sich um „Sugan® MäuseKöder Korn“.

Die weißen Kristalle sehen harmlos aus wie Milchpulver und lassen sich in Wasser und Alkohol auflösen, sind aber hochwirksam. Der Tod tritt durch Unterkühlung und Organversagen ein. Es gibt kein Gegengift. Nur eine schnelle, symptomatische Behandlung kann möglicherweise noch Leben retten, wenn das Gift versehentlich aufgenommen wurde oder – noch schlimmer – zur gezielten, hinterhältigen Tötung von Hunden eingesetzt wird. Nun möchte ich nicht jedem unterstellen, der ein solches Produkt kauft, dass derjenige es auf Hunde abgesehen hat. Fakt ist aber, dass leider in Berlin und hauptsächlich in Köpenick bereits zahlreiche Hunde vergiftet wurden und weiterhin werden. Deshalb hier mein Appell und ich würde mich freuen, wenn mein Bericht zum Nachdenken anregt.

Warum gehe ich damit an die Öffentlichkeit? Es gibt leider aus den verschiedensten Gründen eine Vielzahl von Hundehassern, ein Ärgernis sind hinterlassene „Hundehaufen“. Jeder ordentliche Hundehalter trägt entsprechende Hundekotbeutel mit sich, um die Hinterlassenschaften seines Hundes ordnungsgemäß zu entsorgen. Es gibt aber leider auch andere Hundehalter, denen es offensichtlich egal ist, wohin ihr Hund kackt. Da nützen auch die Verbotsschilder oder Hinweise an den Zäunen nichts. Statt den Dialog mit den verantwortlichen Hundehaltern zu suchen, werden die aufgestauten Emotionen über die liegengelassenen Hundehaufen an den unschuldigen Tieren ausgelassen, die auf grausame Weise vergiftet und umgebracht werden.

„Kothaufen mit Kotbeutel ordnungsgemäß entsorgen, damit es keinen Grund gibt, unseren 

Hunden etwas anzutun.“

Ich habe in meiner Hundegruppe ein Mitglied, welches zwei seiner „Fellnasen“ auf diese skrupellose Art verloren hat. Was dieser qualvolle Tod des geliebten Haustieres für psychische Folgen für den Tierbesitzer und seine ganze Familie hat, machen sich diese Verursacher nicht bewusst. Hunde sind in der Regel immer hungrig und nehmen alles auf. Aber es betrifft auch Katzen, die gerne draußen verweilen oder schlimmstenfalls Kleinkinder, die ja auch gerne alles in den Mund nehmen. Ebenso können Vögel, Insekten und Wildtiere davon betroffen sein. Gelingt das Gift ins Wasser, erwischt es noch mehr Unschuldige. Man muss das Gift nicht mal aufnehmen. Es genügt nur das Beschnuppern. Wenn ich meinen Beagle-Rüden auf diese Weise verlieren würde, ich könnte es niemals verzeihen. 

Einige Müggelheimer Hundehalter, die ein Haus besitzen, hängen solidarisch kleine Plastikkübel mit einem Hundekotsymbol an den Zaun. So hat man die Möglichkeit, die Beutel gleich vor Ort darin zu entsorgen. Wenn das nun auch andere tun würden, wäre vielen geholfen, die vergeblich nach einem Mülleimer in der Umgebung suchen. Aber da kommt dann persönlicher Egoismus durch nach dem Motto: „Warum soll ich denn meine Mülltonne dafür zur Verfügung stellen“? So werden die Kotbeutel weiter mitgeschleppt und manche entledigen diese dann achtlos im Wald oder werfen es in die Gärten, was auch keine Lösung ist. 

In Müggelheim gibt es nur wenig öffentliche Mülleimer. Diese konzentrieren sich im Wesentlichen auf den Dorfkern. In den Seitenstraßen gibt es überhaupt keine Möglichkeit, Kotbeutel zu entsorgen. Der Wochenend-Ausflügler findet auf den Parkplätzen im Ort auch keine Mülleimer. Nur am Badestrand an der Krampenburger Straße gibt es seit zirka drei Jahren mehrere Mülleimer und am sogenannten Robbenstrand. Ansonsten ist Müggelheim dermaßen verdreckt und das ist beschämend für unseren Ort. Auch liegen volle Babywindeln im Wald oder menschliche Exkremente mit Papiertaschentücher bedeckt und das sichtbar neben den Wegen. Ob es nun derartiger Unrat, Küchen-, Garten- oder Bauabfälle sind, regt anscheinend niemanden auf, so kommt es mir jedenfalls vor. 

Darum meine Bitte, vor diesem Problem nicht länger die Augen zu verschließen und Kothaufen mit Kotbeutel in jedem Fall ordnungsgemäß zu entsorgen, damit es nicht länger einen Grund gibt, unseren geliebten Vierbeinern etwas anzutun. 

Unverständlich ist mir darüber hinaus, dass man solche hochgiftigen Produkte überhaupt freikäuflich erwerben kann. Für Pharmazeutika, von denen eine Gefährdung für Leib und Leben durch unsachgemäßen Gebrauch entstehen kann, wie zum Beispiel Schlaftabletten, benötigt man gewöhnlich ein Rezept. Für dieses Rattengift nicht. Fazit: Diese mögliche Gefährdung geht nicht nur Hundehalter etwas an!