Alle sind für Frieden

Veranstaltung mit Strack-Zimmermann von Demonstration begleitet

Von Simone Jacobius

JACOBIUS

Draußen wurde gepfiffen und gesungen, drinnen gelacht und viel geklatscht. Die Veranstaltung „Der Rebbe & der Pfaff“ im Rathaus Friedrichshagen sprach die unterschiedlichsten Menschen an. Denn die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) war am 22. Februar zum Gespräch geladen. Am selben Tag hatte sie im Bundestag für Taurus (gegen die Ampel) und für umfangreiche Waffenlieferungen (mit der Ampel) gestimmt.

Auf der Straßen verschafften sich die Kriegsgegner lautstark Gehör. Es wurden Friedensfahnen geschwungen, aber auch solche wie „Strack an die Front“. Die etwa 300 Demonstranten, darunter auch viele Müggelheimer, forderten einen Stopp der Waffenlieferungen und stattdessen eine Rückkehr an den Verhandlungstisch.

Wenn das mal so einfach ginge, wie auch Strack-Zimmermann drinnen in einem launigen Gespräch mit den beiden Moderatoren, dem Rabbiner Walter Rothschild (Foto li.) und dem Theologen Elmar Werner (re.), über ihr Leben und die politische Weltlage äußerte. Sie sieht im Ukrainekrieg nur zwei Möglichkeiten: Entweder beugt sich die Ukraine dem Druck, daraus würde aber nie Frieden, sondern nur Unterdrückung werden. Oder man hilft ihnen sich zu wehren – mit Waffen. „Putin ist ein Verbrecher. Auch ich mache mir Sorgen um das, was passiert. Aber wir müssen stark sein und dürfen keine Schwäche zeigen. Das würde Putin sofort ausnutzen“, so die Politikerin.  Über die Demonstranten draußen sagte sie: „Ich bin nicht so naiv. Die Realität ist anders als ‚Frieden schaffen ohne Waffen‘”, meint Strack-Zimmermann. Ihr ist es ein Graus, wenn inzwischen immer wieder Opfer und Täter verdreht werden. Israel ist angegriffen worden, genauso wie die Ukraine. Im Konflikt Israel und Palästina hofft sie auf eine diplomatische Lösung noch in diesem Jahr. Immerhin würden viele Gespräche laufen. 

Zur Ampel-Regierung sagt sie: Sie sei sich sicher, dass erst ganz regulär in 20 Monaten wieder gewählt werde. In Sachen Emanzipation sieht sie noch einen weiten Weg vor uns. Nach ihrer Büttenrede, in der sie den CDU-Vorsitzenden Merz aufs Korn genommen hat, fragten sich anschließend viele, ob eine Frau solche Zoten reißen dürfen. „Ohoh, da haben wir noch viel zu tun, meine Damen“, sprach sie abschließend.