Müggelheim in Zahlen

Teil 3 des Bezirksregionenprofils

Von Simone Jacobius

Ende des Jahres ist das Bezirksregionenprofil für Müggelheim veröffentlicht worden. Es  beruft sich auf Daten aus den Jahren 2019/20. In den Ausgaben Februar und März haben wir bereits darüber berichtet, nun folgt der letzte Teil. Wer das gesamte Bezirksregionenprofil lesen möchte, kann dies unter dem Suchbegriff „Bezirksregionenprofil Müggelheim” im Internet tun. 

Laufende investive Maßnahmen

Drei Bauvorhaben sind derzeit in der Investitionsplanung enthalten. Zum einen die Sanierung der Grundschule nebst Erweiterungsbau, der in diesem Frühjahr fertig werden soll. Zum anderen die Fahlenbergbrücke, die in diesem Jahr gebaut werden soll. Die Umfahrungsbrücke ist ja bereits in Betrieb. Und als letzte Maßnahme die Jugendfreizeiteinrichtung am Annweilerweg, die dort gebaut werden soll. Eigentlich sollte in diesem Jahr Baubeginn sein, doch das ist auch schon wieder Schnee von gestern.

Demografische Struktur der Bevölkerung

Die Einwohnerzahl ist in den letzten fünf Jahren nur gering gestiegen. Die Zahl der über 65-Jährigen ist allerdings in der Zeitspanne um 13 Prozent gewachsen. Auf diese Altersgruppe sollte daher eine besondere Aufmerksamkeit gelenkt werden. Auch die Zahl der unter 18-Jährigen ist um 15 Prozent angestiegen, dagegen die Zahl der  Personen im mittleren Alter zwischen 25 und 54 Jahren um 11 Prozent gesunken. Das Bezirksregionenprofil empfiehlt daher die Unterstützung von altersspezifischen Wohnmodellen und generationsübergreifenden Wohnprojekten. Ebenso wie eine wohnortnahe ambulante haus- und fachärztliche Versorgung und die Förderung von Freizeitaktivitäten insbesondere für Familien sowie für die ältere Bewohnerschaft. Für die durch Zuzüge wachsende Zahl an Vorschulkindern muss eine entsprechende Infrastruktur geschaffen werden – also  Kindergärten, Schulen, Jugend- und Nachbarschaftszentrum.

Handlungsbedarf in sozialer Hinsicht

Müggelheim besitzt eine überdurchschnittlich günstige soziale Lage seiner Bewohner/-innen. Dennoch müssen, so die Studie, soziale Belastungen frühzeitig erkannt und Angebote bereitgestellt werden.

So ist die Erwerbsbeteiligung größer als im Vergleich zu Berlin insgesamt. Daher sind vor allem unterstützende Angebote für Berufstätige, insbesondere für Eltern und Alleinerziehende, im Blick zu behalten.

Durch die hohe Erwerbstätigkeit vor Ort sind auch die materiellen Rahmenbedingungen für Kinder und Jugendliche in Familien gut. Hier geht es nach Ansicht der Studienforscher darum, Bildungs- und Teilhabemöglichkeiten für Kinder vor Ort weiter zu qualifizieren. In Hinblick auf Altersarmut gilt es vor allem die Lage der Frauen im Blick zu behalten.

Ein Engpass besteht in den öffentlichen Kitas. Insbesondere zusätzliche Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren müssen geschaffen werden.

In Sachen Freizeitgestaltung kann mehr gemacht werden. So sollten die zeitlich flexibel gestalteten Freizeitangebote in Wohnortnähe insbesondere für Berufstätige mit ihren Kindern ausgebaut werden.

Das Leben im Grünen mit viel Bewegung in der Natur macht sich bei unseren Kindern bemerkbar: Es gibt einen vergleichsweise geringen Anteil von Kindern mit motorischen Defiziten sowie Übergewicht bei den Schulanfängern. Diese positive Tendenz sollte weiter unterstützt werden z.B. durch Programme wie „Gesunde Kitas“ und „Schulen fördern, Bewegung und Ernährung“. 

Verkehrsanbindung

Die Anbindung über Bus und Straßeninfrastruktur, wird als ausbaufähig eingeschätzt. Beim Bus müsse die Taktung verändert werden, als randstädtisches Gebiet seien auch Mobilitätshubs im Ort zu erwägen. Außerdem sollte es mehr Fußgängerquerungen und bessere Geh- und Radwege geben.

Soziale Infrastruktur

Die drei Kindertagesstätten in unterschiedlichen Trägerschaften sollten mehr inklusive und interkulturelle Betreuungsangebote schaffen. Eine Jugendfreizeiteinrichtung bzw. Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis unter 25 Jahren wird empfohlen. Die Angebote sollten mit den Kindern und Jugendlichen gemeinsam entsprechend entwickelt werden.

Der Dorfklub „Alte Schule” als Nachbarschaftszentrum und Versammlungsort ist nicht barrierefrei. Außerdem werden mehr Räume benötigt. 

Einordnung der Wohnsituation

Die einzigartige Struktur Müggelheims mit seinen traditionell gewachsenen und zukünftigen Wohnortlagen hat Nachholbedarf in Sachen Barrierefreiheit. Auf Plätzen, Sport-, Spiel- und Grünanlagen müssten mehr öffentliche und barrierefreie Toiletten geschaffen werden. Auch fehlt es an öffentlichen Sitzmöbeln wie Bänken. Nur über die Kiezkassen konnte das Sozialbündnis bisher einige aufstellen lassen. Außerdem fehlt es an Wohnraum für die unterschiedlichen Lebensphasen, wie beispielsweise Seniorenwohnungen, barrierefreie Wohnungen oder auch Pflegeeinrichtungen.  

Eine hohe Aufmerksamkeit legen die Studienmacher auf die öffentlichen Spielplatzflächen. Hier sehen sie Handlungsbedarf. Spielpätze müssten geschaffen, wohnortnahe öffentliche Grünflächen erhalten und qualifiziert werden.