Schul-Ergänzungsbau ständig verschoben

Jetzt soll er im August eröffnet werden – mit zwölf Klassenzimmern

Von Simone Jacobius

Und wieder einmal ist die Fertigstellung des Modularen Ergänzungsbaus (MEB) an der Müggelheimer Grundschule verschoben worden. Aus Oktober 2022, März 2023, dem 17. Juli 2023 (man beachte das konkrete Datum) wird nun August. Zum Schuljahresbeginn soll das MEB betriebsbereit sein und eröffnet werden. Schulleiterin Ute Samper wartet lieber noch ab, bevor sie sich freut. Zu oft wurde der Termin verschoben. „Noch wird mir allerdings immer wieder versichert, dass der Termin eingehalten wird“, sagt sie.

Dass da einiges nicht ganz rund läuft, zeigt schon die Tatsache, dass der Komplex gerade wieder neu eingerüstet wurde, nachdem das Gerüst gerade erst abgebaut wurde. Der Bau wurde vom Senat an einen Generalunternehmer als Komplettangebot übergeben. Schule und Bezirk werden dabei weitestgehend außen vor gelassen. Doch die ersten Probleme tauchen jetzt schon auf, denn Individualität ist in dem Konzept nicht vorgesehen. „Wir haben in der ganzen Schule in der Vergangenheit die Stühle ausgetauscht, harte Holzstühle gegen komfortablere Weichplastikstühle. Die wollen wir natürlich auch im Neubau haben“, erklärt die Schulleiterin. Auch die höhenverstellbaren Tische, die ein schnelles Anpassen an die wachsenden Kinder ermöglichen, hätte sie gerne wieder. Laut Senat ist beides nicht machbar. Doch sie kämpft wie ein Löwe für ihr Ansinnen. Wenn es nicht klappt, werden die Kosten letztlich auf den Bezirk zurückfallen. Denn von Senatsseite sei eine fest eingeplante Basisausstattung im MEB enthalten: Bestuhlung, einige Schränke und ein Smartboard. Sogar eine Chill-Ecke soll es pro Etage geben. „Da müssen wir erstmal schauen, was uns erwartet“, ist Ute Samper gespannt.

Vom Baulichen her sieht der Ergänzungsbau gut aus, auch mit dem Oberlicht ist sie zufrieden. Geplant sind zwölf neue Klassenzimmer, wobei sechs davon Teilungsräume sind, wie das Bezirksamt mitteilt. Durch den Fahrstuhl sind die Etagen barrierefrei zu erreichen. Geplant ist, dass die jüngeren Schüler, also die Jahrgänge eins bis drei in dem Haus unterrichtet werden. 

Insgesamt ist die Grundschule inzwischen durchgängig dreizügig, das heißt, es gibt drei Klassen pro Jahrgang. Auch die Kinder, die im Sommer eingeschult werden, werden auf drei Klassen aufgeteilt. Insgesamt sind es mehr als 400 Kinder und die Schule platzt aus allen Nähten. Auch durch den MEB werden letztlich nur sechs neue Klassenräume entstehen. Denn dafür wird ja die „Villa”, der Containerbau, mit sechs Klassenzimmern wieder abgebaut. Das Schöne ist: Wenn die „Villa” weg ist, bekommen die Kinder ihren Bolzplatz wieder.

Das Bezirksamt sieht die Errichtung des MEB als einen wesentlichen Meilenstein bei der weiteren Qualifizierung des Schulstandortes Müggelheim. Es freut sich, „Müggelheimer Grundschülern auch weiterhin die Möglichkeit einer wohnortnahen Beschulung im Kiez anbieten zu können und bedankt sich bei der Schulgemeinschaft für die Geduld und das Verständnis während der Bauphase”, teilt das Bildungsressort im Bezirksamt mit. Klar, dass eine feierliche Übergabe des Ergänzungsbaus geplant ist. Der Termin dafür steht allerdings noch nicht fest...

Auch mit dem zu kleinen Essensraum scheint sich eine Lösung anzubahnen. Zumindest wurde die Idee entwickelt, einen Durchbruch zum Musikzimmer zu machen, das bereits zur Essenszeit als zweiter Speiseraum genutzt wird.  Übrigens weiß die Schulleiterin das Engagement der Müggelheimer Eltern sehr zu schätzen. „Beim Arbeitseinsatz machen immer ganz viele mit. Und jetzt beim Spendenlauf für ein neues Klettergerüst kam so viel Geld zusammen, dass ich schier begeistert bin“, sagt sie. Das neue Spielgerät ist also gesichert.