Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum

Von Ingrid Zweiniger

Trabbi lag vor dem Kamin. Es war gemütlich, denn bald sollte der Weihnachtsmann kommen. Trabbi freute sich schon darauf, denn ein Geschenk vom Weihnachtsmann ist immer schön.

Trabbi hörte Weihnachtsmusik, denn Frauchen hatte das Radio angemacht. Plötzlich hörte er ein Lied, das sich wunderschön anhörte, das Trabbi aber nicht verstand. „Ich muss unbedingt mit meinem Kätzchen darüber sprechen, denn sie ist ja schlauer als ich. Fritzi, wo bist du? Komm endlich nach Hause an den gemütlichen Kamin. Wir müssen quatschen. Es gibt etwas Wichtiges, was du mir erklären musst.”

Am Abend kam Fritzi dann nach Hause. Sie war noch in der Tannenhütte beim Weihnachtsmann gewesen, um mit ihm zu sprechen. Es war soweit alles in Ordnung. Nur der Weihnachtsmann wartete auf die Wunschzettel der Kinder aus dem kleinen Dorf am Rande des Müggelwaldes. Das war nämlich die Arbeit von Trabbi und Fritzi.

„Weihnachtsmann, ich gehe jetzt nach Hause und morgen beginnen wir mit unserer Arbeit. Tschüss!”

Fritzi war zuhause angekommen. 

„Fritzi, prima, dass du da bist. Ich möchte etwas von dir wissen.”

„Bevor ich jetzt schlafen gehe, frage mich was du wissen willst. Aber ich will dir vorher noch sagen, dass morgen früh unsere Weihnachtsarbeit beginnt. Wir müssen die Wunschzettel einsammeln und zum Weihnachtsmann bringen.”

„Prima Fritzi, ich freue mich schon dem Weihnachtsmann zu helfen. Aber jetzt kommt meine Frage, hör bitte zu. Ich singe dir ein Weihnachtslied vor, das ich nicht verstehe,”

„Leg los, Trabbi, du Sänger.”

Trabbi fing an zu singen: „Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum, wie grün sind deine Blätter, du grünst nicht nur zur Sommerszeit, nein auch im Winter, wenn es schneit... Weiter singe ich nicht, denn ich will nur wissen, was ein Tannenbaum mit Blättern zu tun hat?”

„Gar nichts, Trabbi. Das hat sich einfach ein Künstler ausgedacht. Ein Tannenbaum hat Nadeln und ist deshalb ein Nadelbaum. Der andere Baum mit den Blättern heißt Laubbaum. Man nennt die Blätter auch Laub, also deshalb Laubbaum. Alles klar, Trabbi?”

„Jetzt weiß ich Bescheid und ,Oh Tannenbaum‘ ist trotzdem ein schönes Weihnachtslied. Danke Fritzi!”

Am nächsten Morgen machten sich beide auf den Weg, um die Wunschzettel der Kinder abzuholen und in die Tannenhütte zum Weihnachtsmann zu bringen. Es gab immer noch keinen Schnee und so nahmen sich Trabbi und Fritzi einen großen Handwagen, um die Säcke zu transportieren.

Am Abend kamen sie mit ihren großen Säcken in der Tannenhütte an. Es waren schon einige Helfer da. Der Weihnachtsmann freute sich, denn nun konnte am nächsten Tag die Arbeit beginnen.

Trabbi und Fritzi begannen mit ihrer ersten Arbeit. Sie war die wichtigste. Alle Wunschzettel mussten gelesen und dann sortiert werden. Denn die Wünsche der Kinder waren groß.

Der Weihnachtsmann hatte gesagt, alle Wunschzettel, auf denen der gleiche Wunsch steht, kommen auf einen Stapel. Nach einem Tag war die Stapelaktion beendet. Es gab große und kleine Wünsche. Die meisten Wünsche betrafen technische Geräte: Laptops, Handys und so weiter. Für Puppen, Bausteine und Bücher gab es wenige Wünsche. Der Weihnachtsmann war nicht zufrieden damit, aber er erfüllte die Wünsche der Kinder aus dem kleinen Dorf am Rande des Müggelwaldes. 

Alle Helfer waren mit ihrer Arbeit in der Tannenhütte fertig. Nun mussten die Geschenke nur noch auf die Wagen oder Schlitten geladen werden. Aber es war noch nicht klar, ob Heiligabend Schnee liegt. Die Rentiere freuten sich jedenfalls schon auf ihre Arbeit und die Kinder freuen sich schon auf den Weihnachtsmann. 

Allen Müggelheimern eine schöne Weihnachtszeit!