Lösung für die Müggellandstraße

Mehr Wohnungen genehmigt als ursprünglich geplant

Von Simone Jacobius


Nach Pankow ist Treptow-Köpenick mit 17.400 geplanten Wohnungen in den nächsten Jahren ganz weit vorne in Berlin. Doch nicht alles klappt reibungslos. Für ein Bauvorhaben an der Müggellandstraße wurden jetzt allerdings ein paar Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt, es geht – nach fünf Jahren – wieder voran. 

Geplant waren ursprünglich 250 Wohnungen. Doch jetzt wurde eine Nachverdichtung beschlossen, so dass 300 dringend benötigte Wohnungen entstehen dürfen. „Der Senat machte nunmehr deutlich, dass ein städtebauliches Konzept mit einer Geschossflächenzahl (GFZ) von 0,8 tragfähig sei”, heißt es aus dem Stadtentwicklungsamt, das eigentlich nur eine GFZ von 0,6 befürwortete. Doch der Vorhabenträger hatte aufgrund der gestiegenen Baukosten eine höhere GFZ gefordert, damit das Projekt wirtschaftlich realisierbar sei. Anderenfalls hätte die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft degewo, die das Bauprojekt nach Fertigstellung vom Bauträger kaufen will, von ihrem Rücktrittsrecht vom Kaufvertrag Gebrauch gemacht.

Die höhere Grundstücksausnutzung im Plangebiet diene dem sparsamen Umgang mit Grund und Boden und der Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum, heißt es zur Begründung vom Senat. Eine Änderung des Flächennutzungsplans ist dafür nicht notwendig. Jetzt sollen an der Müggellandstraße 3- bis 4-geschossige Punkthäuser und 4-geschossige Zeilenhäuser entstehen. Nach dieser Entscheidung wird das Bezirksamt nun das Bebauungsplanverfahren unter Beteiligung der Öffentlichkeit fortführen. Dafür soll mehr Natur dazwischen erhalten bleiben, also Bäume geschützt werden.

Doch hält die Infrastruktur dabei auch mit? Schule und Kitas platzen jetzt schon aus allen Nähten, der Verkehr wird immer dichter, Parkplätze für so viele Wohneinheiten müssen auch vorhanden sein. Das zuständige Stadtentwicklungsamt teilte hierzu mit, dass es sich hierbei um eine Frage des Bebauungsplanverfahrens handelt. „Baurecht darf nicht geschaffen werden, bevor die Frage geklärt ist, wo und wie die Wohnfolgebedarfe an grüner und sozialer Infrastruktur nachgewiesen werden. Auch die verkehrlichen Auswirkungen sind zu untersuchen”, erläutert Baustadträtin Claudia Leistner (Grüne). Die Öffentlichkeit wird im Bebauungsplanverfahren beteiligt und kann z.B. während der öffentlichen Auslegung in die Fachgutachten Einblick nehmen. Auf diese Weise sollen auch die genannten kritischen Punkte bei der Baugenehmigung berücksichtigt werden.