Harken, harken, harken

Von Simone Jacobius

Anfang Oktober war es noch so warm, dass das Laub an den Bäumen wie festgeklebt wirkte. Doch das ist trügerisch, irgendwann wird der Herbst Einzug halten, die Winde wehen und das Laub munter durch die Luft wirbeln. Während es auf den Beeten als Winterschutz sehr Willkommen ist und bis zum Frühjahrsputz dort liegen bleiben kann, sollte es allerdings vom Rasen schleunigst verschwinden. Der Rasen erstickt darunter und es besteht die Gefahr von Pilzkrankheiten. Das Laub kann aber zum Mulchen in die Beete geharkt werden. 

Laub ist wertvoller Humus, der durch die natürliche Verrottung dem Gartenboden verbrauchte Nährstoffe zurückbringt und für lockeren, krümeligen und fruchtbaren Boden sorgt. Viele nützliche Gartentiere – wie zum Beispiel der Igel als Schneckenfeind Nummer eins – sind im Winter auf einen wärmenden Laubhaufen angewiesen. 

Da Herbst und Winter sehr strapaziös für den Rasen sind, sollte jetzt noch einmal gedüngt werden, mit einem kaliumhaltigen, stickstoffarmem Dünger. So können Frostschäden verhindert werden. Sommerpflanzen hingegen sollten nicht mehr gedüngt werden. 

Auch wenn der Rasen nur noch langsam wächst, ist noch nicht die Zeit gekommen, den Rasenmäher in den Winterschlaf zu schicken. Je nach Witterung wird bis Oktober oder November gemäht. Meist muss nicht mehr jede Woche gemäht werden – alle zwei Wochen ist aber häufig nötig. Der letzte Schnitt des Rasens hängt vom Wetter ab und sollte jedenfalls kürzer als im Sommer sein, da der Rasen jetzt das ganze Licht braucht, das er bekommen kann. In der Regel sind das 5-6 Zentimeter. Zu lange Halme könnten im Winter vom Schnee zusammengedrückt werden und dann können sich Krankheiten und Pilze im Rasen leichter ausbreiten.

Jetzt ist aber auch eine gute Zeit, um Gehölze nachzupflanzen. Auch das Zurückschneiden ist jetzt fällig. Wobei kranke und schwache Obstbäume nur vorsichtig zurückgeschnitten werden. Das heißt, in erster Linie sollten kranke Pflanzenteile, abgestorbene Zweige und Äste und dünne Zweige, die in der Nähe des Baumstamms wachsen beseitigt werden.

Pflanzen, die besonders kälteempfindlich sind, sollten jetzt winterfest verpackt werden, beispielsweise mit einem Schutz aus Jute. Unsere Mittelmeerpflanzen von der Terrasse sollten bei beginnendem Frost allerdings lieber ins Haus geholt werden zum Überwintern. Zuvor gilt es aber auch hier, kranke und beschädigte Triebe zu entfernen und die Pflanze gegebenenfalls etwas zu stutzen.

Rosen sollten mit Erde um ihren Ballen herum angehäufelt werden. Auch Laub kann sie vor Frostschäden bewahren. Wer Laub hat, kann sich die Geldausgabe für Noppenfolie und ähnliches sparen. Im April, wenn Rosen und Stauden zu neuem Leben erwachen, wird das Laub um die Pflanzen entfernt. Innerhalb von zwei Jahren verrottet es dann auf dem Komposthaufen.

Wer sich im Frühjahr an einer farbenfrohen Blütenpracht erfreuen will, sollte jetzt noch schnell Frühjahrsblumenzwiebeln in die Erde bringen. Sie wirken besonders schön als engstehende Tuffs.

Genießen Sie jetzt den Herbst mit seinen noch warmen Temperaturen.