Wie gelingt das Miteinander?

Eine Coachin gibt Tipps 

Von Andrea Schild

Unser „Dorf“ wird weiter wachsen. Soviel steht fest! Viele Neu-Müggelheimer*innen freuen sich darüber. So bekommen sie die Chance, dieses schöne Fleckchen Erde ihr Zuhause zu nennen. Auch alteingesessene Familien freuen sich, dass Kinder oder auch Enkelkinder Wohnmöglichkeiten in der Nähe finden können. Auch wenn dafür der Wohnraum wahrscheinlich noch immer bei weitem nicht reicht.

Auf der anderen Seite kann ich auch verstehen, dass einige sehr sorgenvoll auf die Entwicklung unserer Gemeinde schauen. Wird die örtliche Infrastruktur reichen? Wird irgendwann alles noch anonymer sein? Vielleicht beschäftigen Sie auch ganz andere Sorgen, die Sie hier gern mit uns teilen möchten?

In der Müggelheimer Facebook-Gruppe und auch in Gesprächen beim Einkaufen oder über den Gartenzaun sind die Themen, die ich erlebe, recht häufig von Nöten, Ärger und Klagen geprägt. Gern wird dabei gemeckert und geschimpft, was das Zeug hält. Doch was macht das mit unserer Gemeinde? Mit unserem Umfeld? Mit jedem von uns? Ich habe für mich bei solchen Gesprächen folgende Beobachtung gemacht:

Kollektives Meckern und Beklagen befreit zunächst unheimlich. Schnell sind alle einer Meinung! Jemand anderen für Missstände verantwortlich machen, den / die Schuldige(n) suchen. Das gibt so einem Gespräch richtig Schwung! 

Oder gemeinsam schwarze Zukunftsszenarien malen. Am Ende verharren alle in einem Gefühl von Aussichtslosigkeit. 

Doch danach? Wie geht es Ihnen nach solchen Gesprächen? Bei mir bleibt im Anschluss an solche Situationen immer ein fader „Nachgeschmack“. Was hat es jetzt wirklich gebracht? Bin ich wirklich sicher, dass der Nachbar, Politiker X/Y oder wer auch immer hier hätte besser agieren können? Ist es tatsächlich so, dass IMMER ALLE… oder NIEMAND MEHR… dieses oder jenes tut? Bin ich mir sicher, dass dies wirklich wahr ist, was wir uns erzählen?

Gibt es eine Alternative zu solchen destruktiven Gruppenkommunikationen Gesprächsverläufen? Eine Möglichkeit, die uns bestärkt aus einer solchen Austauschrunde gehen lässt? Ich meine Ja!

Wenn Sie Lust darauf haben, hier etwas zu verändern, möchte ich Sie zu einem „Experiment“ einladen. Versuchen Sie bei dem nächsten Ärgernis, der nächsten Sorge mal ihr Thema von einer anderen Seite zu beleuchten.

1. Fragen Sie sich oder auch ihre Gesprächspartner: „Was ist das Gute an dieser Situation?“ Ich weiß, die Frage klingt zunächst verrückt. Versuchen Sie es dennoch. Ich selbst nutze das z.B. gern, wenn wir uns über den Lärm am kleinen Müggelsee ärgern, der bis in unser Schlafzimmer dringt. Frust darüber lässt uns tatsächlich nicht einschlafen. Stellen wir uns jedoch die Frage: „Was ist das Gute daran?“ werden die Gedanken milder. Ich freue mich, dass es Menschen gibt, die gerade etwas zu feiern haben. Ich bin glücklich, so dicht am See zu wohnen. Ich denke an meine Jugend und bin dankbar, dass andere damals ausgehalten haben, wenn wir mit lauter „Mucke“ durch die Straßen gezogen sind. Über diese positiven Gedanken schlafe ich ein.

2. Eine andere gute Frage bei Sorgen: „Bin ich / sind wir wirklich wirklich sicher, dass es so ist oder so kommen wird?“ Gehen Sie dieser Frage mal wirklich ehrlich und ganz intensiv auf den Grund. Das Ergebnis wird Sie (vielleicht) überraschen.

3. Bei Ärger über einen Missstand hilft es auch sich zu fragen: „Was kann ICH/ können WIR persönlich zu einer Änderung beitragen?“ Wir sind so schnell bei „ein anderer / irgendwer müsste mal...“. Seien Sie offen und neugierig, welche Antworten Sie auf die Frage nach dem „Was kann ich/ können wir…“ finden.

Einige Leserinnen und Leser kennen diese Art des Perspektivwechsels vielleicht schon. Alle anderen lade ich herzlich ein, es zu probieren. Ich wünsche Ihnen von Herzen positive, bestärkende und ermunternde Gespräche für ein Gutes Miteinander in unserem Dorf!

        Mehr Infos auf der webseite: 

        www.coach-mit-Herz.de