Der Waschbär ist im Müggelwald angekommen

Von Ingrid Zweiniger


Es war ein schöner Sommer. Aber er ist noch nicht zu Ende, obwohl im Kalender steht, dass der Herbst begonnen hat. Trabbi lag wiedermal in seiner Tannenhecke. „Ich muss unbedingt mit Fritzi sprechen, denn es gibt im Moment so viele Dinge, die mich nachdenklich machen. Also mein liebes Kätzchen, mach dich auf den Weg und komme zu deinem Köter in die Tannenhecke. Also los geht’s!“

„Fritzi, wo bist du? Fritzi, ich will mit dir quatschen! Fritzi, mach dich auf den Weg in unsere Quatschhecke. Entschuldige bitte, ich meine unsere Tannenhecke!“ Es dauerte eine ganze Weile, bis das Kätzchen endlich zu seinem Quatschköter kam.

„Schön dass du da bist, Fritzi. Wir haben wieder eine Menge zu besprechen, denn es gibt viele Dinge, die mir Sorgen machen.”

„Na dann leg mal los, mein lieber Köter. Ich bin bereit. Aber vielleicht wäre es gut, wenn du mir sagen würdest, was es alles gibt, was dich so traurig macht.”

„Na gut Fritzi, ich fange an. Es sind die Hitze, der Regen, das Feuer in den Wäldern und die Waschbären bei uns im Müggelwald. Mehr fällt mir im Moment nicht ein. Womit wollen wir anfangen, Fritzi?”

„Also fang mit allem an, aber den Waschbären nehmen wir zum Schluss, denn darüber gibt es bestimmt viel zu erzählen, was lustig ist.”

„Na gut Fritzi, alles klar, aber so lustig ist der Waschbär nun auch nicht.”

„Das stimmt, aber er ist nunmal ein Tier, das bei uns im Müggelwald lebt. Und wenn du sagst, die Hitze, der Regen und das Feuer waren bei uns und auf der Welt so schlimm in diesem Jahr, dann hast du recht. Mir hat das auch nicht gefallen, aber zum Glück hatten wir bei uns im Wald in diesem Jahr kein Feuer.”

„Ja Fritzi, das stimmt. Unsere Natur hat unter der Hitze gelitten. Der Regen hat auch gefehlt. Es ist viel zu wenig vom Himmel gefallen. Aber was sollen wir machen? Wir als Tiere haben doch keinen Einfluss. Wir müssen  die Menschen bitten, uns zu helfen.”

„Sag mal Trabbi, bist du bescheuert? Wie sollen uns denn die Menschen helfen, wenn sie es gar nicht wollen?”

„Aber nun höre mal auf Fritzi, viele Menschen wollen es, aber sie können es nicht.”

„So, Schluss jetzt damit Trabbi. Jetzt kommen wir zu unserem Liebling dem Waschbären. Was gibt es da zu berichten?”

„Also der Waschbär ist bei uns im Müggelwald angekommen. Ein niedliches Tier, aber er wird von vielen Menschen gehasst.”

„Warum denn, Trabbi, er tut doch keinem Menschen etwas. Klar hat er schon mal bei uns im Vogelhaus gesessen und den Vögeln die Sonnenblumenkerne weggefressen. Aber nach ein paar Tagen war er wieder weg und ist bis jetzt auch nicht wiedergekommen.”

„Fritzi, das ist für viele Menschen nicht das Problem. Der Waschbär braucht auch ein Zuhause und am liebsten lebt er in den Häusern unterm Dach und das wollen die Menschen nicht. Deshalb vertreiben sie die Waschbären.”

„Ja, Trabbi, das ist verständlich. Aber trotzdem haben die Menschen nicht das Recht, Tiere zu töten, weil diese ein Zuhause suchen. Ich habe eine Idee und ich werde mit dem Waschbären sprechen .”

„Super Fritzi, mach dich auf den Weg und bring die Sache mit dem Waschbären in Ordnung.”

„Alles klar Trabbi, du hörst von mir.” Na dann warten wir mal auf die nächste Geschichte!