Zu: „Tragischer Unfall”, Ausgabe 10/23

Seit dem tödlichen Unfall am  Freitag den 29.9.2023 kreisen meine Gedanken um die Ursache und der Vermeidbarkeit. Ich kenne nicht die genaue Ursache, nur die Meldung zum Unfall. Ich war an jenem Abend noch gegen 20.00 Uhr in Müggelheim unterwegs und hörte Hubschrauber und Rettungswagen.

Ich werde den Gedanken nicht los (und nicht nur ich, sondern auch einige Müggelheimer, mit denen ich ins Gespräch kam), dass die unsägliche Parksituation in der Odernheimer Straße zu diesem tödlichen Unfall nicht unerheblich beigetragen hat.

Für mich ist es bis heute unverständlich warum, ausgelöst durch wen auch immer (UPS vs Ordnungsamt oder ein Anwohner, der vor seinem Grundstück keine fremden Autos stehen haben wollte) dass teilweise Halteverbot erteilt und bis heute aufrecht erhalten wird. Man erinnert sich vielleicht nicht mehr an die Begründung damals, das Leitungen auf den Randstreifen durch parkende Autos in Gefahr gerieten. Jetzt fahren die Busse häufig über den Randstreifen, wodurch dieser arg in Mitleidenschaft gezogen wird. Durch die neue Verkehrsführung ist die Odernheimer Strasse nun zu einem Risikospiel geworden. 

Kommt man mit  dem Auto – taucht plötzlich vor einem ein parkendes Auto in der Dunkelheit  auf. Vom Hörensagen weiß ich, dass es schon mehrfach zu Auffahrunfällen kam. 

Als Fußgänger kann man die nun nicht mehr einsehbare Straße nur überqueren, indem man  sich hinter den auf der Straße parkenden Autos vortastet. Gut wenn man alleine ist und keinen Kinderwagen vor sich her schiebt…

Als Fahrradfahrer gilt es jedesmal neu zu erraten, mit welcher Geschwindigkeit kommt mir das Auto, der Bus, entgegen schaffe ich die Engstelle vorher zu passieren,  oder wartet ein freundlicher Busfahrer und ermöglicht mir  die Durchfahrt … Ich habe nicht nur einmal die Flucht über den Bürgersteig angetreten.

Um es vorweg zu nehmen: Ich bin, sagen wir, ein passionierter Fahrradfahrer und absolviere meinen Weg zur Arbeit bei Wind und Wetter mit dem Rad. Und nein, ich plädiere nicht für einen Fahrradweg auf der Odernheimer Straße. Und ich bin seit fast 30 Jahren Anwohner der Odernheimer und mein Auto parkte schon immer auf dem Grundstück. Trotzdem bin ich aus oben genannten Gründen dafür, den Zustand vor 2021 wieder herzustellen und das Parken auf den Randstreifen wieder zuzulassen – schon damals stellte sich die Frage warum die Odernheimer so reglementiert wird, während in allen anderen Nebenstraßen der gleiche Zustand zumindest geduldet wird.

Egal was damals der Grund für die Parkeinschränkung war, ich finde nach dem letzten Freitag sollte man nochmals drüber nachdenken – noch besser schnell handeln.    

Name der Redaktion bekannt

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Seit 2021, nach der fragwürdigen Festlegung zur langjährigen Nutzbarkeit des Seitenstreifens in der Odernheimer Straße durch das Ordnungsamt (der Seitenstreifen ist fast durchgehend mit Schotter tragfähig und versickerungsfähig befestigt), existiert in der BVV von TreKo ein Antrag der CDU zur Befestigung des Seitenstreifens.

Vielleicht sollte der traurige Anlass dafür genutzt werden, von allen Seiten mit Nachdruck einen zeitgemäßen Ausbau der Odernheimer Straße zu fordern, mit Radweg(en) und geregelten Parkmöglichkeiten, auch für den Besucherverkehr des kleinen Müggelsee.    

Freundliche Grüße 

    Jörg Meißner

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