Geschichten aus dem Müggelwald

Der 1. April und das Osterfest – kein Scherz!

von Ingrid Zweiniger

„April, April, der weiß nicht was er will.” Trabbi lag vor der Tür und hatte die ganze Zeit diesen Spruch im Kopf. In einer Quatschrunde mit Fritzi hatte sie ihm gesagt, dass am 1. April Ostern ist. Das ist ein bisschen früh, dachte Trabbi, denn sonst kommt der Osterhase erst, wenn der Frühling so richtig im Müggelwald angekommen ist. Aber was soll man nun machen? Fritzi hatte ihm versichert, dass es kein Aprilscherz sei – hoffentlich wusste das auch der Osterhase.
„Ich werde zum Osterhasen gehen. Fritzi kommst du mit? Ich werde das Häschen fragen, wie wir ihm helfen können.”
„Na klar komme ich mit. Du weißt doch, dass ich schon seit vielen Jahren ein fleißiger Osterhasenhelfer bin. Am meisten Spaß macht mir das Bemalen der Ostereier. Kannst du dich noch an meine Maltechnik erinnern?”
„Kann ich, so etwas vergisst man nicht. Ich weiß sogar, wie diese Maltechnik heißt.”
„Na du bist ja ein schlauer Köter. Also leg los, wie heißt sie?”
„Sie heißt Katzenpfötchenostereiermaltechnik.”
„Prima, Trabbi. Komm, wir gehen jetzt in die Osterhasenmalwerkstatt.”
Beide Tiere machten sich auf den Weg. Als sie dort ankamen, war alles ruhig. Niemand war da. „Ich habe es gewusst, es ist zu früh. Das Osterfest hat sich in diesem Jahr verlaufen. Womöglich weiß niemand, dass schon bald Ostern ist? Wir müssen jetzt unbedingt den Hasen finden, damit wir ihm helfen können. Am besten, wir warten hier, Fritzi. Der Osterhase ist immer der Erste, der in die Osterhasenmalwerkstatt geht”, meinte Trabbi.
Und genauso war es. Es dauerte nicht lange und der Osterhase stand vor seiner Werkstatt. „Prima, dass wir dich hier treffen, wir wollen dir helfen. Es ist alles anders als sonst, viel zu früh für das Osterfest, oder?” Der Osterhase freute sich, das Fritzi und Trabbi schon da waren.
„Ja, in diesem Jahr kommt das Osterfest ein bisschen füher als sonst zu uns, aber da können wir nichts machen. Wir müssen trotzdem alles so machen wie immer. Aber ich bin auf eure Hilfe angewiesen. Alleine schaffe ich das nicht. Trabbi, würdest du dich wieder um die Ostereier kümmern?”
„Na klar, da muss ich nach Erkner, denn hier bei uns im kleinen Dorf am Rande des Müggelwaldes gibt es ja keine Bauern mehr. Also auch keine glücklichen Hühner, die auf ihren Wiesen herumrennen und dort auch ihre Eier legen. Ich weiß, lieber Osterhase, dass du nur diese Eier nimmst, denn die Eier von den eingesperrten Hühnern willst du zu Ostern nicht verschenken. Ist doch so, oder?”
„Ja Trabbi, du hast recht und so bleibt es auch. Also machen wir uns auf den Weg. Kümmerst du dich auch noch um die Osterhasenmalwerkstatt und die ganzen Helfer?”
„Mache ich, Osterhase. Und Fritzi wird mir dabei helfen.”
Und genauso geschah es. Fritzi rannte durch den Wald und über die Wiesen und holte alle Helfer in die Osterhasenmalwerkstatt. Füchse, Eichhörnchen, Häschen, Wildschweine, Waschbären und alle Tiere, die dem Osterhasen helfen wollten.
Trabbi machte sich auf den Weg nach Erkner und brachte die Eier von den glücklichen Hühnern in die Osterhasenmalwerkstatt. Die Arbeit konnte beginnen und Fritzi freute sich schon auf das Bemalen der Eier. Nun brauchte der Osterhase nur noch ein bisschen Frühlingswetter, Wärme und Sonne, um die Ostereier dann zum Osterfest in dem kleinen Dorf am Rande des Müggelwaldes zu verstecken.
Frohe Ostern und schöne Frühlingstage!