Kleine medizinische und andere Irrtümer

Von MR Dr. med. Rolf Förster

Wissenschaft ist ständig im Fluss, Erkenntnisse ändern sich. Eine Auswahl der bekanntesten Irrlehren habe ich bunt durcheinander zusammengestellt, die in loser Folge hier veröffentlicht werden.
Lesen bei schlechtem Licht oder viel Fernsehen verdirbt die Augen
Diese Meinung stammt mehr von den Erziehern als aus der Medizin. Trifft auf Erwachsene nicht zu. Die Augen werden zwar dabei mehr angestrengt, was zur Ermüdung führt, aber zu keiner Sehschwäche. Anders bei Kindern, hier kann die Anstrengung ein Wachstum des Augapfels anregen, was eine Kurzsichtigkeit begünstigen kann.
Der Schlaf vor oder um Mitternacht ist der wichtigste
Kommt darauf an, denn die biologische Mitternacht schlägt nicht um 24 Uhr, sondern um drei bis vier Uhr morgens. Da sind alle unsere Systeme am Tiefpunkt. Erholsam ist der Schlaf generell 2-3 Stunden nach dem Einschlafen. Wann man einschläft ist egal, wobei jeder seinen eigenen, genetisch bedingten Schlafrhythmus hat. Ein Minimum von fünf Stunden Schlaf pro Tag sollte nicht unterschritten werden! Und die erste Hälfte des Schlafes ist am wichtigsten, denn da hat man besonders viele Tiefschlafanteile.
Übrigens wussten Sie schon:

Wir verändern 20-60 Mal im Schlaf unsere Lage

  •  Auch gute Schläfer wachen nachts etwa 60 Mal auf. Das beeinträchtigt den Erholungswert des Schlafes aber nicht.
  • Die Deutschen schlafen laut einer Studie im Schnitt sieben Stunden und acht Minuten
  • 29% der Frauen und 18% der Männer in Deutschland leiden unter Schlafstörungen, jeder Zehnte davon ist behandlungsbedürftig..