Miles for Moor

Renaturierung der Krummen Laake geht weiter – erste Erfolge

Von Justus Meißner, Stiftung Naturschutz

Das Wollgras bildete im Frühjahr ein weißes Blütenmeer im Renaturierungsgebiet. Libellen fühlen sich dort wieder heimisch

Seit 2014 werden im Naturschutzgebiet (NSG) Krumme Laake / Pelzlaake erfolgreich Renaturierungsarbeiten durchgeführt. Bereits in den ersten Jahren nach Beginn der Renaturierungsmaßnahmen konnten positive Wirkungen auf die Moorwasserstände nachgewiesen werden. Aufgrund der höheren Moorwasserstände wird die Zersetzung der Torfe und somit die Freisetzung von klimawirksamen Gasen gegenüber trockeneren Zuständen erheblich vermindert.
Mit den ergiebigen Niederschlägen im Sommer 2017 entstanden auf den Maßnahmenflächen ausgeprägte Schlenkenstrukturen, die eine sehr hohe Bedeutung als Lebensraum für die moortypischen Pflanzen- und Tierarten haben. Bereits 2016 wurde der Mittlere Sonnentau im östlichen Moorarm wiederentdeckt, 2017 fanden sich in den Schlenkenstrukturen hunderte blühende Exemplare. Auch im westlichen Moorarm wurde 2017 und 2018 die vom Aussterben bedrohte Art wiedergefunden. Die Ausbreitung der Wollgräser auf den Renaturierungsflächen konnte insbesondere in diesem Frühjahr an ihren zahlreichen, flächig auftretenden Fruchtständen eindrucksvoll beobachtet werden.
Sehr erfreulich sind auch die Wirkungen auf die Tierwelt: So hat sich eine große Anzahl an Libellenarten auf den Flächen eingestellt. Die Schlenken dienen außerdem als Amphibienlaichgewässer. So konnte 2018 die erfolgreiche Vermehrung des Moorfrosches im westlichen Moorarm der Krummen Laake nachgewiesen werden. Aufgrund der positiven Ergebnisse der bisherigen Maßnahmen haben im Oktober im südlichen Moorarm der Krummen Laake weitere Renaturierungsarbeiten begonnen, die von der Stiftung Naturschutz Berlin geplant und betreut werden. Ziel ist es, das Gebiet auf Grundlage der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union in einem ökologisch günstigen Zustand zu erhalten bzw. diesen zu verbessern.
Mit Mitteln aus der Klimaschutzabgabe des Landes Berlin und ergänzenden Mitteln der Obersten Naturschutzbehörde wird nun ein Teil des südlichen Moorarms der Krummen Laake von Gehölzen befreit. Auf diese Weise sollen auch hier die Verdunstung, die Durchwurzelung des Torfkörpers und die Beschattung des Moores verringert sowie der Wasserhaushalt verbessert werden. Zudem werden die Voraussetzungen für die Wiederausbreitung von moortypischen Arten geschaffen.
Ab November/Dezember dieses Jahres werden ähnliche Maßnahmen auch in einem kleinen Moor westlich vom Kleinen Müggelsee an der Straße zum Müggelhort ausgeführt. Die Maßnahmen werden von den Berliner Forsten unterstützt. Eine fachkundige Firma ist mit der Ausführung beauftragt. Die eingesetzten Spezialmaschinen weisen einen geringen Bodendruck auf, damit der Moorboden möglichst wenig beeinträchtigt wird. Aufgrund der Arbeiten kann es jedoch im November/Dezember im Umfeld der Krummen Laake und der Straße am Müggelhort zu Beeinträchtigung der Erholungssuchenden kommen. Wir bitten um Verständnis.
Alle Berlinerinnen und Berliner sind aufgerufen, sich an der Rettung weiterer Berliner Moore zu beteiligen. Sie können dies mit einer zweckgebundenen Spende unter dem Stichwort „Berliner Moore“ an die Stiftung Naturschutz Berlin tun: IBAN: DE71 4306 0967 0007 7770 00, BIC: GENODEM1GLS.