Zu Besuch in der Partnergemeinde

Neues vom Müggelheimer Heimatverein

Urum, Olau, hieß es am 27. Januar zur Fastnacht in Odernheim. Grund genug, sich einmal auf den Weg in die Partnerstadt, zu den Wurzeln Müggelheims, zu machen. So fuhren wir, gemütlich mit dem Zug, nach Frankfurt a. Main, um dann noch einmal eine Stunde nach Staudernheim zu fahren. Odernheim hat nämlich keinen Bahnhof mehr, zumindest keinen, wo Züge ankommen könnten. Herzlich begrüßt hat uns Rainer Hildenbrand, der stellvertretende Bürgermeister von Odernheim, und fuhr mit uns gleich einmal eine kleine Runde durch den 1800-Einwohner-Ort. Stolz berichtete er uns von den neuen Bauvorhaben und dem Fund eines alten Römerdorfes, das bei den Bodenarbeiten entdeckt wurde. Im Rathaus sahen wir die Galerie der Bilder aller ehemaligen Bürgermeister, die im Übrigen alle ehrenamtlich tätig waren und sind, sowie die uralten handschriftlichen Unterlagen aus dem 18. Jahrhundert. Es war sehr faszinierend.
Angekommen in unserer wunderschönen Unterkunft, hatten wir noch gut zwei Stunden Zeit, bevor wir zusammen auf die „Prunksitzung“ zur Fastnacht in Odernheim gingen. Die Turnhalle war festlich geschmückt, lange Tischreihen ließen ahnen, dass es sich nur um „Mainz bleibt Mainz“ handeln konnte. Ja sehr typisch und sehr traditionell ging diese Karnevalssitzung einher. Mit viel Helau, ach nein, Entschuldigung, man sagt ja „Olau“, Büttenreden, sogar vom Winzer Herbert Grossarth und Hans Peter Hartmann und Gesang von Thomas Langguth und Fredi Keller. Wir waren sehr angetan von diesen fünf Stunden Spaß, Musik und Kritik, auch wenn, durch den Dialekt, nicht immer alles ganz klar für uns war. Apropos Dialekt. Urum, so sagt man zu Odernheim hier, Sturum, zu Staudernheim, Meisenum zu Meisenheim… fällt Ihnen was auf? Mir auch, warum heißt Müggelheim eigentlich nicht Müggelum? Am Sonntag bekamen wir noch eine wunderbare Führung zur Klosterruine Disibodenberg, hier lebte fast 40 Jahre lang Hildegard von Bingen und genau aus diesem Grund, soll diese Ruine bald an einem Pilgerweg liegen, den viele Wanderer begehen, den Hildegardweg. In Odernheim zumindest, bereitet man sich auf die Touristenschar, die da kommen könnte, gut vor. Und sollte dies nicht beim Pilgern sein, vielleicht machen Sie ja mal ein verlängertes Wochenende in unserer Gründerväterstadt und besuchen diesen kleinen, verträumten Ort zwischen den Weinbergen. Es lohnt sich in jedem Fall, auch wenn Sie nicht in Müggelheim geboren sind.
Und wenn Sie im Moment nicht so weit weg fahren möchten und sich trotzdem über die Geschichte Müggelheims informieren möchten, stoßen Sie bei den Mitgliedern der AG Heimatmuseum ganz bestimmt auf offene Ohren. Der Weg in die „Alten Schule“ ist aber keinesfalls umsonst und so möchten wir Sie auch im März wieder zu einem klassischen Abend einladen. Vielleicht halten Sie den Boten genau heute in den Händen und erinnern sich an diesen Termin. Am 3. März um 19 Uhr gehen wir in die dritte Runde dieser erfolgreichen Klassikreihe, die sich nun auch hier immer größerer Beliebtheit erfreut. Lassen Sie sich entführen in den Zauber von Oper und Operette mit Karl Böhme bei „Zar und Zimmermann“. Im vierten und vorerst letzten Teil dieser Klassikreihe werden uns Künstlerportraits von Anna Netrebko und Rolando Villazon vorgestellt.
Weiterhin können Sie sich mitnehmen lassen auf eine Reise durch die USA und Mexiko. Am 23. März um 19.30 Uhr dürfen wir uns auf wunderschöne Fotos und Erzählungen einer unglaublichen einjährigen Fahrradtour freuen.
Wir wünschen allen einen schönen und vielleicht schon frühlingshaften März. Der Vorstand des Müggelheimer Heimatverein e.V.

Kontakt Odernheim für Übernachtungen: www.ferienwohnung-hildenbrand.de