Zu: „Erneut schwerer Unfall”, Ausgabe 01/2018

Risiko ist leider Teil unseres Lebens. Deshalb gibt sich die Gesellschaft Regeln und Gesetze, auch um dieses Risiko für den Einzelnen möglichst gering zu halten. Dazu reicht eigentlich § 1 der StVO: „Wer am Verkehr teilnimmt, hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.“ Das ist nicht nur ein starker Satz in Bezug auf Verkehr, sondern auch fürs Leben an sich.
Für Leute, denen das zu langweilig ist, gibt es dann noch Gesetze und entsprechende Konsequenzen bei Zuwiderhandlung. Leider ist auch das manchem völlig egal und das besonders Tragische daran ist, wenn dann Unbeteiligte in Mitleidenschaft gezogen werden. Ohne Zweifel. Ich bin allerdings gar nicht einverstanden mit der Berichterstattung zu den Unfällen auf der Straße nach Gosen. Schon der Aufmacher „Todeskurve“ ist für mich tiefstes Bildzeitungsniveau, das sich, bei einem ansonsten durchaus lesbaren und informativen Boten, nicht durchsetzen sollte. Im letzten Artikel wird die Bezeichnung dann noch unpassender Weise als „Spitzname“ verniedlicht. Wie unpassend.
Was ist eigentlich mit der Kurve nach Köpenick? Auch hier hat es einige Unfälle gegeben. Liegt Müggelheim jetzt zwischen zwei „Todeskurven“? Ich wünsche mir mehr Sachlichkeit und Berücksichtigung der Fakten und weniger Polemik. Wir reden hier schließlich über eine völlig unkritische Straßenführung, eine 30° „Kurve“, die Sie als „enge Kurve“ bezeichnen, die jeder auch nur halbwegs begabte Autofahrer sogar im Halbschlaf bewältigen sollte. Wer Angst hat vor Wild, der muss halt seine Geschwindigkeit anpassen und wer im Dunkeln unsicher ist, sollte, um andere nicht zu gefährden, im Dunkeln nicht Auto fahren. Deshalb finde ich die gemachten Vorschläge der Redaktion, die Straße zu verbreitern, Leitplanken zu setzen, (vielleicht noch Laternen gefällig?) vorsichtig ausgedrückt völlig unangemessen und dazu noch wenig zielführend. Ich glaube auch nicht, dass die Müggelheimer mehrheitlich zwischen zwei „Todeskurven“ leben möchten und diese Wortwahl befürworten.
Effektiv wäre für mich ein zusätzliches Schild „ Unfallschwerpunkt“ kostet 100 € (?) und zwei Blitzer mit Solarpanel kosten ???. Auf alle Fälle billiger als etwa eine halbe Million für die Redaktionsvorschläge auszugeben, zumal sich diese Ausgaben amortisieren und die Richtigen bestrafen.
Vielleicht machen Sie ja mal zur Abwechslung einen Faktencheck:

  • wie viele Unfälle gab es in beiden Kurven
  • wie viel durch Trunkenheit
  • wie viel durch andere Umstände ( Ohnmacht, Unaufmerksamkeit etc.)
  • wie viel durch überhöhte Geschwindigkeit (die „Kurve“ Richtung Köpenick hat sogar nur 15° und trotzdem flog beim Unfall der ganze Motorblock raus)
  • zeigt die Försterei in der Kurve nach Gosen überhaupt einen Wildwechsel an?
  • wie viele Müggelheimer finden die Bezeichnung „Todeskurve“ angemessen?

Dann werden wir wahrscheinlich feststellen das alle diese Gründe überhaupt nichts mit der Kurve zu tun haben, sondern mit § 1 und dagegen helfen auch keine Leitplanke und keine Stimmungsmache.
In dem festen Glauben dann keine Unfälle mehr zu haben und in der Hoffnung auf unzensierte Veröffentlichung mit freundlichen Grüßen, Peter Pitzke


Zu: Bücherverbrennung

Auf der Wiese neben dem Spielplatz an der Odernheimer Straße treffen sich seit einiger Zeit abends Jugendliche zum Quatschen, Rauchen etc. Alles in Ordnung, auch wenn es manchmal gerade im Sommer ziemlich laut durch Böllerschüsse wird. Aber auch das ist nicht weiter schlimm. Schlimm ist es erst geworden, seit an diesem Ort Bücher verbrannt werden, die wahrscheinlich vorher aus der Bücherkiste an der ehemaligen Edeka Kaufhalle entnommen worden sind.
Ich will den Jugendlichen nicht politische Absichten unterstellen, aber wissen sie eigentlich, was sie da tun? Wahrscheinlich nicht und auch nicht, dass die liegengelassenen und oftmals kaputtgeschlagenen Flaschen eventuell spielende Kinder verletzen können. Warum ist es heute eine Seltenheit geworden, sich einfach achtsam und so zu verhalten, dass andere Menschen nicht gestört oder verletzt werden. Googelt doch mal nach, wozu es „öffentliche Mülleimer“ gibt und bei der Gelegenheit, schaut mal unter „Bücherverbrennung“ nach. Irina Fust