Zu: „Neue Kita stößt schon jetzt auf Begeisterung”, Ausgabe 05/2018

Der evangelischen Kirchengemeine Müggelheim ist ganz herzlich zu dem neuen Gemeindezentrum mit der Kindertagesstätte zu gratulieren, worüber der Müggelheimer Bote im Mai ausführlich berichtete. Die neuen Räume sind eine Bereicherung und füllen eine seit Jahren schmerzlich fühlbare Lücke. Sie werden dem Leben der Gemeinde und dem Ortsteil neue Impulse geben. Wir alle freuen uns auf den Tag, an dem das neue Gemeindezentrum fertiggestellt sein wird!
Ich will hier kein Wasser in den Wein gießen, doch auf ein Problem aufmerksam machen, weil die ohnehin schon schwierige Situation am Ludwigshöheweg sich durch den zusätzlichen Verkehr zu und von dem neuen Gemeindezentrum sich voraussichtlich verschlechtern wird. Die schon jetzt bestehenden Probleme wurden bereits in der Ortsteilkonferenz 2015 und währendeiner Veranstaltung 2017 im Dorfklub (der MüBo berichtete) kritisiert. Viel passiert ist seitdem nicht, wenn man einmal von einer kleineren Strecke absieht, in dem durch Parkverbot Ausweichmöglichkeiten für den Gegenverkehr geschaffen wurden.
Das neue Gemeindezentrum entsteht in unmittelbarer Nähe der Einmündung des Ludwigshöhewegs in den Müggelheimer Damm mit einer sehr schwierigen Verkehrssituation:

  1. Der Müggelheimer Damm ist in den letzten Jahren zu einer sehr stark befahrenen Durchgangs- und Ausfallstraße für den Verkehr zwischen Köpenick und Gosen; zum Teil aber auch Ausweichstraße von der Autobahn geworden.
  2. Unmittelbar am Eingang des Ortsteils Müggelheim mündet der Ludwigshöheweg in den Müggelheimer Damm. Wenige Meter östlich der Einmündung des Ludwigshöhewegs werden die in diesem Bereich des Ortsteils getrennt laufenden zwei Fahrbahnen des Müggelheimer Damms wieder zu einer Fahrbahn zusammengeführt.
  3. Unmittelbar hinter der Einmündung des Ludwigshöhewegs in östlicher Richtung befindet sich eine Haltstelle der BVG. Beim Halten der Busse staut sich der aus Köpenick kommende Verkehr häufig bis in den Bereich der Einmündung.
  4. Der Ludwigshöheweg ist zur Zeit die wichtigste Zufahrt zu der sehr dicht bebauten Siedlung um die Philip-Jakob-Rauch-Straße, in der es für die vielen Bewohner unzureichend Stellplätze für Fahrzeuge gibt, so dass vorzugsweise der Ludwigshöheweg zum Parken genutzt wird. Die Straße wird hierdurch praktisch zur einspurigen Straße mit Wechselverkehr, weil zwei fahrende Fahrzeuge nicht mehr aneinander vorbeikommen.
  5. Der Ludwigshöheweg ist eine schmale Straße, von der die von oben kommende Fahrspur völlig durch parkende Fahrzeugen blockiert ist, so daß die von oben in Richtung Müggelheimer Damm fahrenden Fahrzeuge kaum Ausweichmöglichkeiten haben. Der vom Müggelheimer Damm in den Ludwigshöheweg einbiegende Verkehr wird so gezwungen, im Einmündungsbereich anzuhalten, um die von oben kommenden Fahrzeuge ausfahren zu lassen. Das ist allerdings nur in einem kleinen Bereich möglich, da von den Parkern nur der gesetzlich vorgeschriebene Mindestabstand bis zum Müggelheimer Damm freigehalten wird. Als Folge dieser Situation stauen sich die aus Köpenick kommenden Fahrzeuge in den Müggelheimer Damm zurück. Die hierdurch entstehende Gefahr erhöht sich, wenn noch zusätzlich aus Richtung Gosen kommende Fahrzeuge nach links in den Ludwigshöheweg abbiegen wollen.

Diese ohnehin schon kritische Verkehrssituation wird durch das Gemeindezentrum, vor allem aber durch die Kita verschärft.
Für diese Gebäude sind – soweit erkennbar – keine Auffahrt oder gar Stellplätze vorgesehen. Auf jeden Fall wird sich das Verkehrsaufkommen und damit auch die Gefahrensituation in diesem Bereich erheblich erhöhen, wenn morgens und abends die 80 bis 100 Kindern von ihren Eltern zur Kita gebracht oder von dort wieder abgeholt werden. Es ist damit zu rechnen, dass viele der Eltern ihre Kinder mit dem Pkw zu der am äußersten Rand des Ortsteils gelegenen Kita bringen werden.
Die einfachste Möglichkeit, die Gefahren in diesem kritischen Verkehrsbereich zu vermindern wäre, den Ludwigshöheweg – zumindest zwischen Hornbacher Weg und Müggelheimer Damm – zur Einbahnstraße zu erklären und das Abbiegen vom Müggelheimer Damm in den Ludwigshöheweg damit unmöglich zu machen. Der Verkehr in südlicher Richtung, den Ludwigshöheweg hinauf, würde dann über den Alsenzer Weg geführt, der bereits jetzt bis zum Hornbacher Weg als Einbahnstraße ausgestaltet ist. Eine stärkere Nutzung würde wohl mittelfristig einen Ausbau dieser bisher nur notdürftig befestigten Straße erforderlich machen.
Eine Alternative hierzu wäre eine Ampelanlage auf dem Müggelheimer Damm im Einmündungsbereich denkbar, die allerdings die bestehenden Probleme, die bereits in der Ortsteilkonferenz 2015 deutlich von vielen angesprochen worden sind, kaum verringern wird. Es ist eher im Gegenteil damit zu rechnen, dass sie durch eine Ampelanlage vergrößert werden könnten; abgesehen einmal davon, das selbst bei einer Befürwortung einer solchen Anlage zwischen Antrag und Verwirklichung mindestens drei Jahre liegen.
Bezirksverordnetenversammlung und Bezirksamt sind aufgefordert, sich der Sache bald anzunehmen.
Bernhard Jurisch


Zu: Drohende Schließung des Ballettstudios

Ich freue mich, dass der Müggelheimer Bote nun in Farbe gedruckt wird. Simone Jacobius schrieb in der vergangenen Ausgabe, dass uns das Schicksal manchmal erst einen Schubs geben muss, um Veränderungen zuzulassen. Das sehe ich prinzipiell auch so.
Nur sind meine Gedanken als Müggelheimerin derzeit von großen Sorgen vor schlechten Veränderungen belastet.
Ich habe erfahren, dass unser Ballettstudio zum Ende dieses Jahres wegen Eigenbedarfs der Eigentümerin gekündigt wurde. Ich tanze seit acht Jahren jeden Dienstag klassisches Ballett und bin mit 84 Jahren die älteste Tänzerin dieser Ballettschule. Tanzen ist für mich pure Lebensfreude und ein Bedürfnis. Mit dieser Kündigung, die mich wirklich tief betroffen macht, liegen nun 135 Kinder, Jugendliche und Erwachsene im wahrsten Sinne auf der Straße. Unsere Müggelheimer Ballettschule ist seit ihrem Bestehen ernorm wichtig, weil hier Tanzen in seinen vielfältigen Formen und Stilen unterrichtet wird. Egal ob es die Kita-Kinder oder unsere Hip-Hopper, Jazz-Tänzer oder wir „reiferen“ Ballettis sind, wir sind eine echte Gemeinschaft. Die vier Ballettpädagogen um Brigitte Bätz bieten einen tollen Unterricht. Zahlreiche Pokale und Medaillen, wurden von Müggelheimer Tänzerinnen und Tänzern errungen, sie sind der beste Beweis. Selbst rbb-Sendungen wie zibb und Heimatjournal, aber auch unser „Bote“ würdigten die Ballettschule. Mein Eindruck ist, dass unser Ort immer mehr an Lebensqualität verliert. Im vergangenen Jahr musste das Fitnessstudio von Detlef Michel weichen, auch dort war ich bis zum Schluss Mitglied. Nun muss unser Tanzstudio dran glauben. Ich frage mich warum?
Müggelheim hat leider nur dieses eine kulturelle Angebot für Kinder und Jugendliche, denn der Jugendklub ist bekanntlich auch geschlossen. Was soll aus den Müggelheimer oder Gosener Kindern werden? Und was soll aus uns werden? Wir proben und trainieren gerade wieder intensiv für unsere zweite große Gala am Jahresende. Soll das alles umsonst sein? Mein Eindruck ist, dass Kultur offenbar immer unwichtiger wird, wenn man mit Grundstücken anderweitig bessere Gewinne erzielen kann. Gibt es niemand, der uns in Müggelheim einen vergleichbar großen Raum zur Verfügung stellen kann?
Ruth Buchholz

Anmerkung der Redaktion: Inzwischen ist eine Unterschriftensammlung zum Erhalt des Ballettstudios angelaufen. Listen haben wir beispielsweise bei Bäcker Schneider (Netto) gesehen. Wir werden das Thema demnächst noch einmal aufgreifen.