zu: Leserbrief von Herrn Pitzke zur „Todeskurve” im Boten 3/18

Sehr geehrte Damen und Herren, viele der (z.T. doch sehr oberlehrerhaften) Ausführungen des Herrn Pitzke hinsichtlich des Unfallgeschehens und des Verhaltens einiger Autofahrer treffen sicherlich zu.
Das berechtigt ihn jedoch keinesfalls dazu, das Niveau des Müggelheimer Boten als „tiefstes Bildzeitungsniveau“ und „Stimmungsmache“ zu verunglimpfen. Diese Kritik am Boten ist unberechtigt und mangelnder Sachkenntnis des Briefschreibers geschuldet.
Auch wenn es dem Leser nicht passt: Die fragliche Kurve nach Gosen – und nur diese – wird von den Müggelheimern schon immer „Todeskurve“ genannt; das war schon so, als ich hier noch zur Schule ging, und das ist über fünfzig Jahre her!!!
Die Redaktion hat sich also diese Bezeichnung nicht sensationslüstern ausgedacht, sondern aus dem Sprachgebrauch der Müggelheimer übernommen. Ob man das nun als „Spitzname“ oder „Volksmund“ oder „Sprachgebrauch“ bezeichnen will, ist ja wohl egal und dem Verfasser überlassen.
Liebe Redaktion des Müggelheimer Boten – wir freuen uns jeden Monat auf die neue Ausgabe und können nur sagen, macht weiter wie bisher!
Mit freundlichen Grüßen
Ursula Hökendorf


Zu: „Siedlung mit 188 Wohnungen geplant, Ausgabe 03/18

Das passt ja alles hinten und vorne nicht zusammen! Einerseits werden auf dem Werksteingelände neue Wohnungen errichtet. Das macht durchaus Sinn, weil dieses Gebiet mit 400 Meter Abstand zum Dorfanger bereits etwas außerhalb der Lärmglocke der nördlichen Landebahn des BER liegt. Von dem Lärm der südlichen Bahn dringen nur noch moderate Geräusche dorthin.
Leicht geschmunzelt habe ich allerdings über die geplante Lärmschutzwand, die zur Müggellandstraße hin errichtet werden soll. Was muss das für ein Verkehr sein, der dort mal langführen wird? Und welch riesiger Ausbau des dortigen Gewerbegebietes! Hoffentlich wird das Rauschen des angrenzenden Waldes nicht als zu störend empfunden.
Sicherlich wird ein hochsensibles Klientel in die Stadtvillen einziehen. Die haben dann auch Aldi, Norma und Netto als Grundversorger. Noch zusätzlich Penny und vielleicht auch Lidl wären nicht schlecht...
Doch gerade unsere neuen Mitbewohner hoffen sicherlich auf mehr. Und auch wir. Andererseits werden die Flächen für eine Zusatzversorgung mit dem Bau von Wohnungen auf dem Edeka-Gelände praktisch auf Null zurückgefahren.
Wo sind denn dann noch Flächen für die Errichtung von Zusatzversorgungseinrichtungen vorhanden, wenn die Edeka-Fläche mit Wohnungen zugeballert wird? Der „Fußabdruck“, nachdem nur die jetzt mit unserer ehemaligen Kaufhalle bebaute Fläche mit Wohnungen bebaut werden darf, wird dabei bestimmt keine Rolle spielen, oder?
Wie soll man denn dann noch bei der Apotheke und den anderen Einrichtungen parken, wenn auf dem jetzigen Parkplatz dann Häuser stehen. So an die zehn bis fünfzehn Autos stehen dort immer. Sollen die dann auf die Grünfläche des Angers ausweichen?
Wenn es die SPD, hier das SPDgeführte Bauamt, mit ihrer immer wieder zu lesenden Erneuerung ernst nehmen und die Herzen und die Seele der Menschen zurückerobern will, dann müssen Gesundheit und Versorgung der Müggelheimer vor die Profitinteressen des Konsums gestellt werden! Wenn schon der Profit auch bedient werden soll, so ließe sich sicherlich dafür ein Ausweichobjekt finden. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Am Müggelberg wird doch jetzt schon in den Forst hineingebaut. Und viele neue Häuser entstehen an anderer Stelle.
Sollen denn all die Menschen nur mit einer Grundversorgung abgespeist werden?
Den Fehler, der jetzt mit der Bebauung des Edeka-Geländes mit Wohnungen gemacht wird, den werden noch Generationen von Müggelheimern bitter zu spüren bekommen.
Und eine weitere Alternative zur Sicherung einer passgerechten und etwas gehobenen Zusatzversorgung gibt es noch: Die BVG erweitert den Service des 369er, indem er dann künftig zwischen Ludwigshöheweg und dem Müggelpark Gosen im 10-Minutentakt mit Zwischenhalt in Müggelheim-Dorf pendelt. Ha, ha, ha! April! April! Gerhard Hochmuth


Zu: Aufgeräumter Wald

Ich hatte gestern eine Unterhaltung mit einem guten Freund über das Thema des gegenwärtigen Zustandes unseres Waldes rund um Müggelheim. Ausgangspunkt unseres Gespräches waren meine Feststellungen über den Zustand nach den Rodungen links der Müggelheimer Chaussee, von Müggelheim kommend und die am Friedhof.
Abgesehen von den noch immer sichtbaren Folgen des letzten Sturmes. Mein Freund, ein passionierter Naturliebhaber und fachkundig auf dem Gebiet der Aufforstung eines Waldes meinte, das sei nicht alles. Hinter dem Parkplatz der Gaststätte Rübezahl und entlang des Spazierweges zum Teufelssee - um nur noch zwei Beispiele zu nennen - sieht es richtig furchtbar aus. Umgeknickte Bäume versperren die Sicht in den Wald und hinterlassen keinen einladenden Eindruck für den Spaziergänger. Am Spielplatz liegt eine umgefallene Eiche mit einem Durchmesser von einem Meter, die von Kindern genutzt wird als Klettergerüst! Ich darf gar nicht daran denken, was passieren kann wenn ...
So langsam nahm unsere Unterhaltung Fahrt auf. Wir wollten uns nicht nur verständigen über die Feststellungen, sondern auch über die Ursachen. Johannes (angenommener Name) berichtete darüber, wie da so in den jeweiligen Forstrevieren mit der Abholzung gehandhabt wird. Ein aus lichten des Waldes ist erforderlich im Rahmen einer Renaturierung. Die Forstarbeiter gehen durch den Wald und kennzeichnen die zu fällenden Bäume. Die Bäume werden gefällt und das Stammholz so gestapelt, das es transportfähig ist. Jeder hat schon mal die großen Stapel im Wald gesehen. Das zurückgebliebene Ast- und Kronen-holz bleibt liegen. Nach Ansicht der Forstverantwortlichen soll es liegen bleiben bis es nach Jahren verrottet ist. Selbst der Konsument der von der.Forst einen „ Holzschein „ bekommt um Stammholz zu kaufen, lässt die Äste einfach liegen. Viele haben das bestimmt so gesehen, wie Leute am Straßenrand mit Auto und Anhänger das Holz transportgerecht sägen.
Es ist eine von vielen Maßnahmen zur Renaturierung. Bis dahin habe ich verständnisvoll den Ausführungen von Johannes folgen können. Das war es erst einmal und wo bleibt das „ Aufräumen“ eines Waldes, das schließlich auch von Nutzen ist für die Öffentlichkeit? Auch darauf wusste Johannes eine Antwort: Es ist ein Kapazitätsproblem der Forstwirtschaft. Es gibt einfach nicht genügend geschultes Personal, die solche Aufräumarbeiten durchführen. Für Investitionen hinsichtlich erforderlicher Technik fehlt das Geld. Johannes brachte zum Schluss unserer interessanten Unterhaltung noch einen Vorschlag, den ich richtig gut fand.
Der Öffentlichkeit dienend könnten neben den Straßen und Wegen ein astfreier Streifen von, sagen wir einfach mal, 10 m entstehen. Um das zu erreichen wird das Astwerk geschreddert und das geschredderte Material verbleibt an Ort und Stelle und wird sinnvoll ausgebreitet. Auf diesen Randstreifen kann dann eine Aufforstung stattfinden.
Als Müggelheimer, der nun seit 1960 hier wohnt, wollte ich mit diesen Gedanken Aufmerksamkeit erwecken. Mein innere Stimme drängte mich dazu, zu dieser anfangs geschilderten Situation sich zu äußern. Christian Zwingenberger