Gedanken aus Müggelheim

von Simone Jacobius

Es war ein heißer Sommer, gefühlt ein Jahrhundertsommer. Mit 20,7 Grad Durchschnittstemperatur Tag und Nacht liegen die drei Sommermonate um drei Grad höher als im bundesweiten Durchschnittswert. Und in Sachen Sonnenschein lag dieser Sommer nur knapp hinter dem Rekordjahr 1947.
Ob das allerdings in Zeichen des Klimawandels so bleibt, ist fraglich. Denn Langzeitaufzeichnungen der Meteorologen haben es gezeigt: Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1882 ist die Durchschnittstemperatur in Deutschland um 1,4 Grad Celsius gestiegen. Es ist also kurz vor zwölf und jeder von uns ist gefragt. So schön es auch ist, sich Palmen und Orangenbäume in Berlin vorzustellen, umso besorgniserregender sind schmelzende Eisberge, zerstörerische Naturgewalten und anhaltende Dürre.
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass zwischen 1850 und 2000 etwa 50 Prozent der Gletscher in den Alpen verschwunden sind – und noch weiter schmelzen. Gleichzeitig ist der Meeresspiegel zwischen 1901 und 2010 um etwa 19 Zentimeter angestiegen. Für Deutschland gehen die Forscher davon aus, dass strenge Winter und kühle Sommer künftig eher die Ausnahmen bilden werden. Während der Westen und Süden Deutschlands künftig noch häufiger mit Starkregen und Hochwasser im Winter und im Sommer mit Hitze kämpfen muss, wird der Osten Deutschlands eher unter der Dürre leiden.
Also Autofahrten reduzieren und lieber öfter aufs Rad umsteigen, weniger Fleisch essen zur Reduzierung großer Mastanlagen, weniger Kurzstrecken mit dem Flugzeug zurücklegen, bei neuen Geräten auf Energieeffizienz achten und auf LED-Leuchtmittel umstellen. Packen wir es also an, damit wir solche Sommer auch alle genießen können – auch wenn es manchmal weniger komfortabel erscheint.

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