Stauden sind die natürlichen Partner der Gehölze und viele Arten sind gerade für halbschattige und schattige Gartensituationen wie geschaffen. Mit wenig Aufwand können tolle Effekte erzielt werden.
Für Flächen, die dauerhaft attraktiv und gepflegt aussehen sollen, empfiehlt es sich bodendeckende und strukturgebende Stauden zu kombinieren. Besonders praktisch sind Bodendecker, die neben wenig Licht auch herabfallendes Herbstlaub tolerieren – oder es sogar ganz verschlucken. Um filigranes Laub wie das von Nadelbäumen oder Schlitz-Ahornen braucht man sich gar nicht zu kümmern. Auch locker liegendes Laub, etwa von Buchen, ist unproblematisch. Es sollte nur im Spätwinter einmal grob entfernt werden, damit der Frühlingsaspekt der Pflanzungen besser zum Tragen kommt. Lediglich bei Gehölzen mit sehr großen oder ledrigen Blättern wie von Trompetenbaum oder Magnolie sollte das Laub bereits im Spätherbst entfernt werden, damit die Pflanzen darunter nicht faulen. Das muss man bei Rasenflächen allerdings auch machen.
Die Auswahl geeigneter Pflanzen ist erfreulich groß. Der optische Schwerpunkt liegt bei schattenverträglichen Arten in den unterschiedlichen Blattstrukturen und -oberflächen – wie geschaffen für vielseitige und dennoch ruhig wirkende Flächen. Die einfachste Gestaltungsvariante ist ein „Grundgewebe“ aus flächig wachsenden immer- oder wintergrünen Arten, in das einzelne Strukturgeber eingebunden werden. Attraktive zusammenhängende Flächen bildet zum Beispiel das im Frühling violett oder weiß blühende Kleine Immergrün (Vinca minor). Mit ‚Anna‘, ‚Marie‘ und ,Elisa‘ gibt es fantastische neue Sorten.
Auch die goldgelb blühende Waldsteinie (Waldsteinia geoides) wächst schön dicht. In solchen Flächen kann man dann Akzente setzen – beispielsweise mit Salomonssiegel (Polygonatum), Japan-Anemone (Anemona japonica), Schaublatt (Rodgersia), Waldschmiele (Deschampsia), Japan-Waldgras (Hakonechloa macra) und Farnen.
Natürlich sind auch noch abwechslungsreichere Pflanzungen möglich, die Basis bilden jedoch in jedem Fall winter- oder immergrüne Arten. So kommt Dynamik ins Bild und größere Kahlstellen im Frühjahr werden vermieden. Ein Gartenexperte verzichtet übrigens lieber auf eingestreute Zwiebelblumen, weil ihn im Spätfrühling die vergilbenden Blätter zwischen den frischgrünen Stauden stören. Ein Tipp: Frühblüher, die ihr Laub unauffällig einziehen, zum Beispiel Frühlings-Anemonen (Anemone blanda) oder Busch-Windröschen (Anemone nemorosa).“ GMH/BdS
Pflanzungen mit Laubschluckern
Warum lange warten, wenn man es auch gleich schön haben kann! Lieber etwas dichter pflanzen, um schnell geschlossene Flächen zu erzielen, empfehlen manche Gärtner. Das macht mehr Spaß und spart Arbeit, weil sich weniger Unkraut ansiedeln kann. Zusätzlich empfiehlt es sich, auf die Flächen maximal zwei bis drei Zentimeter hoch mit Kiefernrinde zu streuen (Körnung 10-20 mm). Sie hält in der Regel genau die zwei bis drei Jahre, in denen die Pflanzendecke sich komplett schließt. Danach ist Unkraut kein Thema mehr.
Die Pflanzen wachsen umso rascher ein, je sorgfältiger der Boden gegebenenfalls mit Kompost oder Bimsstein aufbereitet sowie mit Steinmehl, Kalk und organischem Dünger verbessert wurde. Außerdem sollte in den ersten ein, zwei Jahren intensiv gewässert werden. Beim Thema Düngung darf man den Bedarf umstehender Gehölze nicht unterschätzen. Denn ein Baum holt sich im Bereich unter der Krone die Hälfte bis drei Viertel aller Nährstoffe. Entsprechend mehr sollte man dort düngen. GMH/BdS
Wenn der Rasen „muckert” und nicht mehr englisch aussieht
Von Simone Jacobius
Wenn auf dem ansonsten so schönen Rasen plötzlich braune Flecken oder kahle Stellen auftauchen, sollten die Alarmglocken schrillen. Wahrscheinlich ist eine Krankheit Schuld. Sie haben so klangvolle Namen wie Hexenringe, Schneeschimmel oder Rotspitzigkeit, sind aber längst nicht so harmlos, wie die Namen einem Glauben machen wollen.
Auch wenn es nicht unbedingt der englische Zierrasen sein muss, ein kranker Rasen ist einfach weniger belastbar und bietet Unkräutern und Moos ideale Wuchs-Bedingungen. Meist sind es Pilzerkrankungen, die dem Rasen zu schaffen machen. Und die wiederum gedeihen prächtig bei zu feuchtem Boden oder falscher Pflege, was wir in diesem Jahr höchstens selbstverschuldet haben durch zu viel Sprengen...
Dollarflecken hören sich schöner an, als sie sind. Denn kleine, helle Flecken im Rasen deuten auf diese Krankheit hin. Die münzgroßen Schäden treten besonders bei zu trockenem Boden im Sommer auf. Vor allem starke Temperaturunterschiede zwischen der Wärme am Tag und kühlen Nächten begünstigt diese Krankheit. Es hilft vorbeugend, wenn man den Rasen nicht zu kurz mäht, ihn düngt und am besten morgens wässert. Zu lange Trockenzeiten sollten vermieden werden.
Hellbraune unregelmäßige Flecken auf dem Rasen und Halme mit rosafarbenen Verzweigungen weisen dagegen meist auf Rotspitzigkeit hin. Die Krankheit ist häufig eine Folge von Staunässe – relativ selten bei unserer märkischen Sandbüchse. Sie kann aber auch aufgrund einer falschen Nährstoffgabe entstehen. Wenn es warm und feucht ist, fühlt sich dieser Pilz besonders wohl. Abhilfe schafft man, in dem man den Rasen stärkt. Oft genügt schon eine Ex-
traportion Langzeitdünger auf Stickstoffbasis. Generell sollte der Rasen gut vertikutiert werden als Prophylaxe. Denn wenn der Rasenfilz nicht entfernt wird, schafft er ein pilzfreundliches Klima.
Eine weitere Rasenkrankheit, die von Pilzen verursacht wird, sind die sogenannten Hexenringe. Dabei bilden sich ringförmige Verfärbungen aus abgestorbenen Halmen im Rasen oder manchmal wachsen auch kleine Pilze in Kreisform. Die Größe dieser Ringe variiert von wenigen Zentimetern bis zu mehreren Metern Durchmesser. Häufig ist drum herum wiederum ein Kreis dunkler Gräser, der besonders gut wächst. Das hat seinen Grund: Denn die Pilze sondern Ammonium ab, was die Gräser wiederum als Stickstoffquelle nutzen. Ursache für das Auftreten der Hexenringe sind meist Nährstoffmangel und ein zu dichter Boden. Auch hier hilft regelmäßiges Vertikutieren. Pilze müssen vollständig entfernt werden von der betroffenen Stelle, aber bitte aufpassen, dass man keine Sporen streut. Anschließend sollte der Boden an der betroffenen Stelle unbedingt gelockert werden. Auch hier hilft im Vorfeld ausgewogen zu düngen und zu wässern, Rasenfilz zu entfernen und das Schnittgut nicht liegen zu lassen.