Farbenfroh und lichtdurchflutet
Neue Kita stößt schon jetzt auf Begeisterung
Von Simone Jacobius
Der Berg ruft! Es ist faszinierend zu sehen, wie schon die kleinste Erhebung Kinder magisch anzieht. So auch in der neuen Kita Müggelbande am Ludwigshöheweg. Es ist selten, dass auf einer Baustelle so ein Gewühl von Menschen herrscht – zumal manche von ihnen noch sehr klein waren. Denn die neue Kita hatte am 25. April zur Baustellenbesichtigung eingeladen. Erzieher, Eltern, Kinder und der Gemeindekirchenrat waren geladen, sich ein Bild von den neuen Kita- und Gemeinderäumen zu machen, deren Träger die Sozdia ist. Und der erste Eindruck? „Einfach klasse”, bringt es ein Vater auf den Punkt. Am 1. Juli soll die Kita eröffnen – dann in Kieselgrau vorne und der Pavillon hinten mit einer gelb-pinkfarbenen Holzfassade.
20 Krippenkinder und 60 Drei- bis Sechsjährige werden dort betreut. Der Betreuungsschlüssel ist dem Berliner Standard angepasst: 1:5 für die Kleineren, 1:7 für die Älteren. Übrigens gibt es noch einige Restplätze für Kinder der Jahrgänge 2013-2015.
Die Räume der neuen Kita sind lichtdurchflutet mit großen Fenstern zum Garten und Dachfenstern ausgestattet. Die Kleinsten werden in zwei Gruppen in dem eiförmigen Pavillon betreut. Eine Tür, die nach Bedarf auf oder zugemacht werden kann, trennt sie von den ebenfalls dort befindlichen Gemeinderäumen. Der große Raum hat noch eine Nische, die sich die Junge Gemeinde nach ihren Bedürfnissen einrichten kann. Das Gros des Raumes ist für die unterschiedlichen Gemeindegruppen bestimmt. Zusätzlich gibt es im Pavillon auch noch ein Büro für die Pfarrerin. „Ich freu mich schon so darauf und kann dann endlich die Akten aus meiner Wohnung räumen und hier unterstellen”, sagt Anke Schwedusch-Bishara. Die Idee der Gemeinde, keine Räumlichkeiten zu schaffen, die größtenteils leer herumstehen, sei mit diesem Konzept aufgegangen. Eine kleine Küchenzeile, eine Behindertentoilette und ein separater Eingang komplettieren das neue Gemeindedomizil.
Wie die gesamte Kita ist alles lichtdurchflutet. Der Pavillon hat zudem eine umlaufende Terrasse, die von jedem Raum aus betreten werden kann.
„Wir haben auch im Haupthaus alle Gruppenräume miteinander verbunden, so dass die Kinder bequem von einem Raum zum anderen gehen können, was besonders bei Festen wichtig ist”, erläutert Kitaleiter Justus Durben. Er ist total begeistert von seiner neuen Einrichtung, die er als „toll konzipiert” bezeichnet. Denn die Gruppenräume seien alle zum Garten hinaus gelegen, also ruhig. Zur Straße hin befinden sich in erster Linie Wirtschaftsräume. Außerdem sei alles nachhaltig gebaut worden, unter anderem mit einer Photovoltaikanlage, einem Lüftungssystem nebst Kühlungsanlage und einer E-Tankstelle am Ludwigshöheweg. „Die Großküchen der Sozdia fahren das Essen in Elektrofahrzeugen zu den Einrichtungen, deswegen macht das Sinn”, so Durben. Die E-Tankstelle steht künftig übrigens auch der Öffentlichkeit zur Verfügung.
Das Essen in Bioqualität gibt es dann in einem Kinderrestaurant. „Wir wollten weg davon, dass sich das ganze Kitaleben in einem Raum abspielt und letztlich der Reis überall klebt”, erklärt der Kitaleiter. Wie Zuhause werden die Schüsseln auf den Tisch gestellt und die Kinder können sich selbst bedienen, um zu lernen, sich Essen selbst einzuteilen.
Über einer Hälfte des Kinderrestaurants befindet sich in der ersten Etage der sogenannte „Snoozleraum” mit abgesenktem Fußbodenbereich. Er soll als Leseecke, Bällchenbad oder einfach nur Gesprächs-
ecke dienen. Der Clou: ein großes schräges Fenster aus bruchsicherem Glas, das den Blick ins Kinderrestaurant frei gibt. Schon bei der Besichtigung war das ein Highlight für die Kids.
Sowohl im Erdgeschoss als auch in der ersten Etage gibt es jeweils drei miteinander verbundene Gruppenräume, ein Bad und eine Garderobe. Zum Schutz vor zu viel Sonneneinstrahlung gibt es überall elektrische Rollläden. „Außerdem haben wir das Dach sehr gut gedämmt und Dämmziegel verwendet”, erläutert der zuständige Architekt Sven Weißengruber vom Büro Hinz-Architekten. Einziges Problem sei jetzt noch ein Lieferengpass beim Brandschutzelement. Denn eine Glasfassade soll das Treppenhaus abriegeln. „Wenn es im Mai geliefert wird, schaffen wir aber den Zeitplan” , ist der Architekt zuversichtlich.
Außerdem gibt es noch einen Aufenthaltsraum mit Teeküche und Bad für die Erzieher, einen Hausmeisterraum, in dem die kleinen „Bauarbeiter” künftig auch werkeln können sollen, einen Elternbesprechungsraum, das Leiterzimmer, ein Lager und einen Kinderwagenraum.
Justus Durben steht staunend im Garten. „Der ist viel größer, als ich ursprünglich dachte.” Buddelkiste, Schaukel und Trampolin sollen schon zur Eröffnung stehen. Weitere Spielgeräte werden je nach Bedarf angeschafft. Highlight wird sowieso der natürliche Sandberg sein, der von den Kindern erklommen werden will.